Lektion 161: Gib mir deinen Segen, heiliger Sohn Gottes
- Francine Ackermann
- 10. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Heilung beginnt dort, wo du deinen Bruder mit den Augen der Liebe siehst.
Heute üben wir anders und beziehen Stellung gegen unseren Ärger, damit unsere Ängste verschwinden und der Liebe Raum anbieten mögen. Hier ist die Erlösung in einfachen Worten, wenn wir den heutigen Gedanken anwenden. Das hilft uns, Versuchungen zu überwinden und Christus willkommen zu heissen, wo früher Angst und Ärger waren. So wird die Sühne vollendet, wir lassen die Welt hinter uns und kehren in den Himmel zurück. Das ist die Antwort der Stimme für Gott.
Eigentlich ist der Geist ganz offen und sieht alles als eins. Doch ein Teil von ihm sieht jetzt getrennt. Er sieht nur einzelne Teile und hat so die Welt erschaffen, die du siehst. Dein Geist sieht das, was er sehen will. Auch dein Gehör nimmt nur das wahr, was es hören möchte.
So entstand das Konkrete — die Welt der Formen. Jetzt nutzen wir diese Formen fürs Üben. Wir geben sie dem Heiligen Geist, damit er sie für einen besseren Zweck einsetzt. Er zeigt uns so, dass wir allem eine neue Bedeutung geben können.
Ein Bruder steht für alle Brüder. Jeder Geist enthält alle Geister, denn alle sind eins. Das ist die Wahrheit. Doch verstehst du wirklich, was das bedeutet? Oder bleiben diese Worte für dich eher leer und unklar? Unser konkret denkender Geist hat Mühe, das Ganze zu erfassen. Darum brauchen wir kleine Schritte, um das Grosse zu lernen.
Oft glauben wir, unser Körper begrenzt uns, lässt uns leiden und sterben. Doch der Körper ist nur ein Symbol für unsere Angst. Reine Angst ohne Symbole bräuchte keine Reaktion. Liebe braucht keine Symbole, sie ist einfach da. Angst dagegen klammert sich an Formen, weil sie unwahr ist.
Körper können angreifen, der Geist nicht. Das hast du im Textbuch oft gelesen. Darum werden Körper so schnell zu Symbolen der Angst. Du wurdest schon oft eingeladen, über den Körper hinauszuschauen, weil Christus im Körper keinen Feind sieht. Der Körper wird leicht Ziel von Angriff, denn niemand denkt, er könne einen Geist hassen. Doch der Geist lenkt den Körper zum Angriff. Und Angst entsteht im Geist, nicht im Körper.
Hass braucht etwas Greifbares. Es muss ein Ding geben, das man angreifen kann. Ein Feind muss als Körper erscheinen, den man sehen, hören und vernichten kann. Hass will den Tod, obwohl Gottes Stimme sagt, es gibt keinen Tod. Angst frisst alles auf, weil sie überall nur sich selbst erkennt und sich dadurch selbst zerstört.
Wenn du deinen Bruder als Körper siehst, siehst du ihn als Symbol deiner Angst. Dann greifst du ihn an, weil du deine eigene Angst auf ihn projizierst. Projizierte Angst wird wütend und versucht, ihren Erzeuger zu erreichen und zu vernichten. Unterschätze nicht, wie stark diese Wut sein kann.
So sehen die Augen des Körpers einen Bruder, den der Himmel liebt, die Engel schätzen und Gott vollkommen erschaffen hat. Das ist sein wahres Wesen. In der Schau Christi siehst du ihn so schön und heilig, dass du ihn nur lieben kannst. Du wirst ihm sogar die Hand reichen, weil du ihn dann als gleich siehst. Angriff auf ihn würde dir schaden, denn er kann dich befreien. Bitte ihn darum — aber bitte ihn nicht, Symbol deiner Angst zu sein. Willst du, dass Liebe sich selbst zerstört? Oder willst du, dass sie dich befreit?
Heute üben wir wieder so, wie wir es schon einmal versucht haben. Du bist jetzt bereit und kannst heute Christi Schau näherkommen. Wenn du es wirklich willst, wird es dir heute gelingen. Danach wirst du nicht mehr auf das alte Bild deines Bruders hereinfallen. Was du sehen wirst, wird dich an die Melodie des Himmels erinnern. Du bist im Himmel nicht vergessen. Willst du dich daran erinnern?
Wähle einen Bruder als Symbol für alle anderen. Bitte ihn um deine Erlösung. Schau ihn zuerst so an, wie du es gewohnt bist: Gesicht, Hände, Füsse, Kleidung, Gesten. Dann denke: Das, was du jetzt siehst, verdeckt dir den Anblick dessen, der dich befreien kann. Er könnte dir alle Lasten nehmen, die du dir selbst auferlegt hast. Bitte ihn darum:
Gib mir deinen Segen, heiliger Sohn Gottes. Ich möchte dich mit Christi Augen schauen und meine vollkommene Sündenlosigkeit in dir erblicken.
Und dein Bruder wird antworten. Er wird Gottes Stimme in dir hören und dich durch seine Antwort beschenken. Sieh ihn jetzt nicht mehr nur als Körper, sondern erkenne: Christus ist dir begegnet. Der heutige Gedanke befreit dich von Ärger und Angst. Nutze ihn jedes Mal, wenn du in Versuchung kommst, deinen Bruder anzugreifen oder ihn als Symbol deiner Angst zu sehen. Dann wirst du ihn plötzlich verwandelt sehen — vom Feind zum Erlöser, vom Teufel zum Christus.
Quintessenz
Dein Bruder ist kein Körper, sondern ein heiliger Sohn Gottes. Wenn du über seine äussere Erscheinung hinausblickst und ihn mit Christi Augen betrachtest, heilst du dich selbst von Angst und Ärger. Durch diese neue Sicht befreist du dich aus alten Mustern und erfährst, was wahre Liebe ist.
Frage dich heute, während du dem Text begegnest, immer wieder:
Was wäre möglich, wenn ich meinen Bruder jenseits seines Körpers sehen würde?
Wem oder was mache ich noch zum Symbol meiner Angst?
Welche Wahl habe ich jetzt, um Liebe statt Angriff zu wählen?
Welche Energie, Raum und Bewusstheit kann ich sein, um die Schau Christi in jeder Begegnung zu empfangen?
Was, wenn die grösste Freiheit darin liegt, jeden Bruder als Erlöser statt als Feind zu sehen?
https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs

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