Lektion 158: Heute lerne ich geben, wie ich empfange
- Francine Ackermann
- 7. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Juni
Christi Schau erkennen: Gib das Licht weiter, das du empfangen hast.
Was wurde dir gegeben? Du hast erkannt: Du bist Geist – immer und nur Geist. Du bist ohne Sünde, frei von Angst, weil du aus Liebe erschaffen wurdest. Du hast deine Quelle nie verlassen und bist noch immer genau so, wie du erschaffen wurdest. Dieses Wissen ist tief in dir, du kannst es nie ganz verlieren. Es ist in allem Lebendigen, denn ohne diese Wahrheit wäre Leben nicht möglich.
All das hast du bekommen. Jeder Mensch auf dieser Welt hat es in sich. Doch du gibst heute nicht diese Erkenntnis weiter – sie ist ein Geschenk der Schöpfung, kein Lehrstoff. Sie kann man nicht lernen. Was also kannst du heute lernen zu geben? Die gestrige Lektion hat ein zentrales Thema angesprochen: Erfahrung kann nicht direkt geteilt werden, so wie es mit der Schau möglich ist. Die Erkenntnis, dass Gott und sein Sohn eins sind, wird jeder Geist irgendwann erfahren. Wann das passiert, entscheidet der Geist selbst – es lässt sich nicht lehren.
Die Zeit dafür ist festgelegt. Auch wenn sie zufällig wirkt – nichts auf deinem Weg geschieht ohne Sinn. Jeder Schritt wurde bereits getan, auch wenn du ihn erst später bewusst gehst. Zeit scheint nur nach vorn zu verlaufen. In Wahrheit ist es eine Reise, die schon abgeschlossen ist. Und doch wirkt sie wie eine Zukunft, die du erst noch entdecken musst.
Zeit ist eine Illusion – ein Zaubertrick. Menschen kommen und gehen wie Figuren in einem Theaterstück. Doch hinter allem liegt ein fester Plan. Das Drehbuch steht. Wann du etwas wirklich erfährst und dein Zweifel verschwindet, ist längst festgelegt. Wir sehen den Weg von seinem Ende aus, schauen zurück, und glauben, wir würden ihn gerade erst gehen.
Ein Lehrer kann Erfahrung nicht weitergeben, weil man sie nicht lernen kann. Sie wird dir gezeigt – zur richtigen Zeit. Doch was ein Lehrer geben kann, ist die Schau. Christi Schau ist da, weil sein Wissen nicht verloren ging. Jeder, der darum bittet, kann sie empfangen. Der Wille des Vaters und Christi Wille sind eins in diesem Wissen. Und der Heilige Geist sieht ebenfalls mit dieser Schau.
Die Schau ist die Brücke zwischen der Welt des Zweifelns und dem, was darüber hinausgeht. Sie bringt Ruhe in die Welt, geheiligt durch Vergebung und Liebe. Hier lösen sich alle Gegensätze auf – hier endet der Weg. Erfahrung ist einfach da. Sie wird nicht gelernt oder gesehen – sie ist jenseits des Ziels. Aber die Schau Christi – die können wir erreichen.
Christi Schau folgt einem klaren Prinzip: Sie sieht nicht den Körper und hält ihn für Gottes Sohn. Sie erkennt das Licht dahinter, die Idee hinter dem Sichtbaren, die reine Essenz – frei von Fehlern, Schuld und Angst. Sie sieht keine Trennung. Alles und jeder wird in demselben Licht gesehen – ohne Ausnahme.
Diese Schau kann gelehrt werden – und wer sie will, muss sie weitergeben. Man braucht nur zu erkennen, dass die Welt nichts bieten kann, das diesem Wert nahekommt. Kein Ziel der Welt hat Bestand, wenn man das einmal erkannt hat. Und genau das gibst du heute weiter: Sieh niemanden als Körper. Erkenne in ihm Gottes Sohn – heilig und eins mit dir.
So werden die "Sünden" deines Bruders vergeben. Christi Schau sieht darüber hinweg. Wenn sie nicht mehr gesehen werden, verschwinden sie. Die Heiligkeit ersetzt sie. Es spielt keine Rolle, wie gross oder schlimm sie scheinen – sie sind weg. Und alles, was sie scheinbar verursacht haben, ist mit ihnen vergangen.
So lernst du, zu geben, wie du empfängst. Und so sieht Christi Schau auch dich. Es ist nicht schwer, wenn du erkennst: Du siehst dich selbst in deinem Bruder. Ist er in Schuld verstrickt, bist du es auch. Siehst du das Licht in ihm, ist auch dir vergeben. Jeder Mensch, dem du heute begegnest, ist eine neue Chance, den Frieden Gottes in dir zu entdecken.
Es ist egal, wann die Offenbarung kommt – sie ist jenseits der Zeit. Aber in der Zeit gibt es ein Geschenk, das diese Erkenntnis widerspiegelt. Es zeigt uns ihre Heiligkeit und Liebe so klar, dass wir sie erkennen können. Heute üben wir, mit den Augen Christi zu sehen. Und was wir schenken, kehrt als Blick Christi auf uns zurück.
Quintessenz
Du bist reiner Geist – erschaffen aus Liebe, frei von Schuld, untrennbar von deiner Quelle. Diese Wahrheit wohnt in allen Wesen. Erfahrung lässt sich nicht lehren, doch Christi Schau – das Erkennen der Heiligkeit in allem – kann weitergegeben werden. Sie sieht jenseits von Körpern, Fehlern und Trennung das ewige Licht. Wenn du gibst, wie du empfängst, erkennst du dich selbst im anderen – und das Licht in dir erwacht.
Frage öffnet den Raum für Erkenntnis. Wenn du aufhörst, nach der richtigen Antwort zu suchen, kann dir das Universum zeigen, was du bisher nicht gesehen hast.
Welche Wahrheit über mich selbst wäre ich bereit zu empfangen, wenn ich alle Vorstellungen loslasse, was ich bin?
Was, wenn mein Bruder nie getrennt von mir war – und ich ihn nur als Licht erkennen müsste?
Was ist jenseits von Zeit, Schuld und Körper – das ich jetzt empfangen könnte?
Wem oder was könnte ich heute vergeben, indem ich es einfach anders sehe?
Welche Energie, Raum, Bewusstsein und Wahl kann ich jetzt sein, um Christi Schau in allem zu empfangen und weiterzugeben?
https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs

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