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12. Was ist das Ego?

  • Autorenbild: Francine Ackermann
    Francine Ackermann
  • 27. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Die Illusion der Trennung endet, sobald Vergebung das Ego entmächtigt.


Das Ego ist ein Götzenbild – die Vorstellung eines kleinen, getrennten Selbst, das in einen Körper hineingeboren wird, leiden muss und im Tod endet. Es stellt einen scheinbaren eigenen Willen dar, der Gottes Willen als Gegner betrachtet und eine Form annimmt, in der Gott verleugnet wird. Für das Ego bedeutet Stärke Schwäche, Liebe ist etwas Bedrohliches, Leben entspricht dem Tod, und wahr scheint nur das, was sich gegen Gott richtet.


Das Ego ist verrückt. Voller Angst stellt es sich ausserhalb dessen, was überall ist, getrennt vom Unendlichen. In seinem Wahn glaubt es, Gott besiegt zu haben. Es hält an einer schrecklichen, isolierten Autonomie fest und meint, Gottes Wille sei vernichtet worden. Es träumt von Strafe und fürchtet die Gestalten seiner eigenen Träume – Feinde, die es angreifen will, bevor sie ihm gefährlich werden könnten.


Der Sohn Gottes hat kein Ego. Wie könnte er Wahnsinn oder Gottes Tod kennen, wenn er in Gott lebt? Wie könnte er etwas über Leid oder Kummer wissen, wenn er in ewiger Freude zu Hause ist? Wie könnte er Angst, Strafe, Sünde, Schuld, Hass oder Angriff kennen, wenn ihn nur Frieden umgibt – grenzenlos, vollkommen und ungestört?


Die Wirklichkeit zu erkennen bedeutet, das Ego nicht mehr wahrzunehmen – weder seine Gedanken noch seine Werke, seine Gesetze oder Überzeugungen, seine Träume, Hoffnungen oder Heilsversprechen, noch den hohen Preis, den der Glaube an es fordert. Dieser Preis ist das Leiden selbst: Das Ego bringt den Sohn Gottes gedanklich jeden Tag aufs Neue ans Kreuz, und seine Anhänger bereiten sich innerlich auf den Tod vor.


Doch ein einziger Akt der Vergebung – symbolisiert durch eine Lilie – reicht aus, um die Dunkelheit in Licht zu verwandeln. Der Altar der Illusionen wird zum Schrein des Lebens. Und der Friede, den Gott seinem Sohn gab, kehrt ewig zurück – vollständig, heil, eins mit ihm.



Quintessenz

Das Ego ist eine angstvolle Illusion, die Trennung vortäuscht. Der Sohn Gottes bleibt unberührt, frei und in Frieden. Vergebung hebt die Dunkelheit des Ego auf und führt zurück zur Einheit mit Gott



Vielleicht öffnen dir diese Fragen heute eine Perspektive jenseits des kleinen Selbst.


  • Welche Weite zeigt sich, wenn ich nicht mehr auf das geteilte Bild vom Ego vertraue?

  • Was wird möglich, wenn ich die Geschichten des Ego nicht länger als Wahrheit nehme?

  • Welche Räume tun sich auf, wenn ich mir erlaube, die Freude meines wirklichen Selbst zu spüren?

  • Welche Energie entsteht, wenn ich mich nicht mehr mit Angst und Angriff identifiziere?

  • Was verändert sich, wenn Vergebung wie ein frischer Wind durch mein inneres Erleben zieht?


https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs


Ein verwitterter Steinschrein steht in einer weiten, windgeformten Wüstenlandschaft im warmen Spätlicht.
Im Angesicht des Wirklichen zeigt sich das Ego als das, was es ist: brüchig und ohne Halt.

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