Lektion 160: Ich bin daheim. Die Angst ist hier der Fremde
- Francine Ackermann
- vor 4 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Erinnere dich: Angst ist nicht dein Wesen – Liebe ist dein Zuhause.
Angst gehört nicht auf den Weg der Liebe. Wenn du dich mit Angst identifizierst, wirst du dir selbst fremd. Dann kennst du dich nicht mehr wirklich. Dein wahres Selbst bleibt dir verborgen, während ein anderer Teil von dir denkt, er sei du – obwohl er es nicht ist. Wie könntest du da klar und gesund im Kopf sein? Nur jemand, der verwirrt ist, würde glauben, er sei etwas, was er gar nicht ist, und sich selbst dafür verurteilen.
Da ist ein Fremder in deinem Inneren. Er kommt aus einer Idee, die so anders ist als die Wahrheit, dass er eine andere Sprache spricht und die Welt verzerrt sieht. Was für ihn Sinn macht, ist für die Wahrheit bedeutungslos. Noch verrückter: Er merkt nicht einmal, dass er hier nicht hingehört. Und doch behauptet er, dein Zuhause sei nun seines – während du, der hierher gehörst, dich fremd fühlst.Dabei wäre es so einfach zu sagen: "Dies ist mein Zuhause. Hier gehöre ich hin. Ich bleibe, egal was dieser Fremde behauptet."
Warum solltest du das nicht sagen? Der einzige Grund wäre: Du hast den Fremden selbst hereingelassen und ihm erlaubt, deinen Platz einzunehmen. Du hast dich dadurch selbst fremd gemacht. Niemand würde das freiwillig tun, es sei denn, er glaubt, es gäbe irgendwo ein besseres Zuhause.
Wer ist denn dieser Fremde? Ist es wirklich die Angst? Oder hast du selbst den Eindruck bekommen, du passt nicht mehr in das Zuhause, das Gott für dich vorbereitet hat? Hat Gott die Angst erschaffen? Ergänzt Liebe etwa die Angst und wird dadurch vollständig? Nein. Es gibt keinen Ort, an dem Liebe und Angst zusammen wohnen können. Sie schliessen sich gegenseitig aus. Wenn du wirklich bist, dann ist Angst nur eine Illusion. Und wenn Angst wirklich wäre, gäbe es dich in Wahrheit gar nicht.
Damit ist die Frage leicht beantwortet. Wer Angst hat, hat sich selbst verleugnet und innerlich gesagt: "Ich bin hier fremd. Mein Zuhause gehört jetzt jemand anderem, der besser hierher passt als ich." So hast du dich selbst ins Abseits gestellt. Du hast vergessen, wer du bist, und denkst nur noch eines: "Ich bin nicht ich selbst, und mein Zuhause ist mir verwehrt."
Wonach suchst du jetzt? Was könntest du noch finden? Wer sich selbst fremd ist, wird nirgendwo ein Zuhause entdecken, egal wo er hinschaut. Denn er hat sich selbst die Rückkehr unmöglich gemacht. Er hat sich verirrt – es sei denn, ein Wunder findet ihn und zeigt ihm, dass er hier willkommen ist. Und das Wunder wird kommen. Denn in deinem wahren Zuhause ist dein Selbst noch da. Es hat keinen Fremden hereingelassen und keine fremden Gedanken akzeptiert. Es wird dich liebevoll zurückrufen, sobald es dich erkennt.
Wer ist also dieser Fremde? Es ist der, den dein wahres Selbst nicht ruft. Gerade jetzt kannst du ihn nicht mehr als fremd erkennen, weil du ihm selbst deinen Platz angeboten hast. Doch dein wahres Selbst weiss genau, was zu ihm gehört – so sicher, wie Gott seinen Sohn kennt. Gott ist niemals verwirrt über das, was er geschaffen hat. Er weiss ganz genau, was ihm gehört. Kein Fremder kann sich zwischen ihn und seinen Sohn stellen. Für ihn gibt es keine Fremden. Er ist sich seines Sohnes absolut sicher.
Und das genügt. Gott weiss, dass du sein Sohn bist und in seinem Zuhause bleibst. Du hast gefragt: "Wer ist der Fremde?" Hör gut hin, wie seine Stimme dir ruhig versichert: Du bist kein Fremder für deinen Vater. Und dein Vater ist kein Fremder für dich. Was Gott verbunden hat, bleibt für immer eins, zu Hause bei ihm, ohne Fremdheit.
Heute sind wir dankbar, dass Christus gekommen ist, um in der Welt nach dem zu suchen, was zu ihm gehört. Sein Blick sieht keine Fremden. Er erkennt die Seinen und verbindet sich voller Freude mit ihnen. Sie selbst sehen ihn zunächst als Fremden, weil sie sich selbst vergessen haben. Doch sobald sie ihn willkommen heissen, erinnern sie sich wieder. Und er führt sie sanft nach Hause, wo sie wirklich hingehören.
Christus vergisst niemanden. Er erinnert dich an jeden einzelnen deiner Brüder, damit euer Zuhause vollständig wird – so, wie es von Anfang an gedacht war. Er hat dich nicht vergessen. Doch du wirst dich an ihn erst erinnern, wenn du deine Brüder so siehst, wie er sie sieht. Wenn du ihnen diese Sicht verweigerst, verweigerst du sie dir selbst. Und dann lehnst du die Gabe ab, die dich wieder an dein wahres Selbst und dein wahres Zuhause erinnert – und damit an die Erlösung.
Quintessenz
Du bist Liebe, nicht Angst. Angst ist wie ein ungebetener Gast, den du versehentlich hereingelassen hast. Dein wahres Zuhause ist in der Liebe, in der Gewissheit, dass du zu Gott gehörst. Sobald du dich erinnerst, wer du wirklich bist, erlischt die Macht der Angst.
Fragen öffnet neue Räume. Welche Fragen kannst du heute stellen, um dein wahres Zuhause wieder wahrzunehmen?
Wem gehört diese Angst überhaupt – ist sie wirklich meine?
Was wäre, wenn ich jetzt einfach wähle, heimzukommen?
Welche Energie, Raum und Bewusstsein kann ich sein, um zu erkennen, dass Angst nur ein Fremder in meinem Feld ist?
Was hindert mich daran, mich an mein wahres Selbst zu erinnern – und will ich das wirklich behalten?
Wie wäre es, wenn ich heute jedem Gedanken von Angst einfach keinen Platz mehr in meinem Zuhause gäbe?
https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs

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