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Lektion 195: Liebe ist der Weg, den ich in Dankbarkeit beschreite

  • Autorenbild: Francine Ackermann
    Francine Ackermann
  • 14. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Wahrer Dank erwächst aus der Liebe – nicht aus dem Vergleich.


Es ist nicht leicht, Dankbarkeit zu lernen, wenn man die Welt falsch sieht. Manche sehen sich nur als ein bisschen besser dran als andere. Sie denken, sie könnten sich glücklich schätzen, weil es anderen noch schlechter geht. Aber solche Gedanken sind traurig und unfair. Denn warum sollte jemand dankbar sein, nur weil andere mehr leiden? Und warum sollte jemand weniger Schmerz fühlen, nur weil er sieht, dass ein anderer mehr leidet? Wirklich dankbar kannst du nur dem sein, der das Leid aus der Welt genommen hat.


Es ist verrückt, für Leid dankbar zu sein. Aber genauso verrückt ist es, dem nicht dankbar zu sein, der dir zeigt, wie man Schmerz heilt und statt Leid Freude erlebt. Wer geistig wenigstens ein bisschen gesund ist, wird kaum ablehnen, diesen Weg zu gehen – raus aus dem inneren Gefängnis, von dem man dachte, es gäbe keinen Ausweg.


Du siehst deinen Bruder vielleicht als Feind, weil du meinst, er nimmt dir deinen Frieden weg. Du glaubst, er stiehlt dein Glück und lässt dir nur Verzweiflung. Dann willst du nur noch, dass er verliert – vielleicht sogar stirbt – damit er genauso leer dasteht wie du.


Aber Gott gegenüber bist du nicht dankbar, wenn es deinem Bruder schlechter geht als dir. Und du solltest auch nicht wütend sein, wenn er freier wirkt als du. Liebe vergleicht nicht. Echte Dankbarkeit geht nur mit Liebe zusammen. Wir danken Gott, weil in uns allen Freiheit möglich ist. Es gibt keine echte Freiheit nur für manche – Liebe macht keine Deals.


Sei also dankbar – aber ehrlich. Und öffne dein Herz für alle, die mit dir gemeinsam frei werden: die Kranken, Schwachen, Ängstlichen, Traurigen, die Frieren, Hunger haben oder vom Hass oder Tod gelenkt werden. Sie gehören zu dir. Vergleiche dich nicht mit ihnen – sonst vergisst du, dass ihr in Wahrheit eins seid.


Wir danken Gott dafür, dass wir mit allem Lebendigen verbunden sind. Wir freuen uns, dass es keine Ausnahmen gibt, die unsere Ganzheit zerstören könnten. Wir danken für jedes Lebewesen – denn wenn wir das nicht tun, übersehen wir, was Gott uns gegeben hat.


Lass deine Brüder an deiner Schulter ruhen, wenn sie müde sind. Sei dankbar für sie. Wenn du ihnen den Weg zum Frieden zeigen kannst, öffnet sich auch für dich der Weg. Eine alte Tür geht auf. Ein vergessenes Wort kehrt zurück in deine Erinnerung – und wird klarer, je mehr du bereit bist, wieder hinzuhören.


Geh also voller Dankbarkeit den Weg der Liebe. Denn wenn du aufhörst zu vergleichen, verschwindet der Hass. Was bleibt dann noch, was den Frieden stört? Auch die Angst vor Gott löst sich auf. Du vergibst ohne Bedingungen – nicht nur ein bisschen, nicht halbherzig. Und wenn du ganz vergibst, dann bist du wirklich dankbar – weil du erkennst: Alles ist liebenswert, weil es Liebe ist – so wie du.


Heute üben wir, dankbar zu denken – statt wütend, gehässig oder rachsüchtig. Alles ist uns gegeben worden. Wenn wir das nicht sehen wollen, dürfen wir uns nicht über unser Leid beklagen. Dann leben wir in der Vorstellung, verfolgt und missachtet zu sein. Doch dieser Wahnsinn hat jetzt ein Ende – Dankbarkeit ersetzt all das. Gott hat uns nicht vergessen. Er nennt uns seinen Sohn. Was könnte grösser sein als das?


Dankbarkeit bringt uns schneller zu Gott zurück, viel schneller, als wir glauben. Sie geht immer mit Liebe einher – denn Dankbarkeit ist ein Ausdruck von Liebe. Gott ist dir dankbar, dass du bist, wie du bist – Teil von ihm, Quelle der Liebe gemeinsam mit ihm. Und deine Dankbarkeit zu ihm ist eins mit seiner für dich. Liebe kennt nur einen Weg: den der Dankbarkeit. Und diesen Weg gehen wir – zu Gott.



Quintessenz

Dankbarkeit ist kein Gefühl, das entsteht, wenn es uns besser geht als anderen. Sie zeigt sich, wenn wir erkennen, dass wir alle miteinander verbunden sind und gemeinsam den Weg in die Freiheit gehen. Liebe vergleicht nicht – und wo echte Dankbarkeit ist, ist auch echte Liebe.



Was wäre möglich, wenn du Dankbarkeit nicht mehr vergleichen müsstest?


  • Wem oder was könntest du heute danken, ohne dich mit jemandem zu vergleichen?

  • Wenn du wüsstest, dass du nie getrennt bist – wie würde sich dein Blick auf die Welt verändern?

  • Was, wenn Dankbarkeit keine Reaktion, sondern ein Seinszustand wäre?

  • Wie viel mehr Leichtigkeit wäre möglich, wenn du die Vergangenheit nicht mehr als Massstab nimmst?

  • Welche Räume öffnen sich, wenn du deinen inneren Gefängniswärter entlässt?


https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs


Ruhiger See im Morgengrauen mit Spiegelung von Bäumen, symbolisiert Verbundenheit und innere Stille.
Wenn wir erkennen, dass wir nie wirklich getrennt sind, wird Dankbarkeit zur Brücke in die Freiheit. Liebe vergleicht nicht. Dankbarkeit auch nicht.

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