Lektion 187: Ich segne die Welt, weil ich mich selber segne
- Francine Ackermann
- vor 4 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Geben ist der Beweis dafür, dass du hast – und je mehr du gibst, desto mehr empfängst du.
Du kannst nicht geben, wenn du nicht selbst hast. Tatsächlich heisst Geben, dass du hast. Das ist nicht schwer zu verstehen – alle wissen, dass man etwas nur weitergeben kann, wenn man es selbst hat. Aber hier trennt sich die Sichtweise der Welt von der wahren Wahr-nehmung: Die Welt denkt, dass man etwas verliert, wenn man es gibt. Die Wahrheit aber sagt: Wenn du gibst, vermehrt sich, was du besitzt.
Wie kann das sein? Wenn du etwas Materielles hergibst, sehen deine Augen, dass es weg ist. Aber wir haben gelernt: Dinge zeigen nur deine Gedanken. Und du weisst aus Erfahrung – wenn du Ideen teilst, werden sie in deinem Geist stärker. Vielleicht sieht der Gedanke danach anders aus, aber er kommt zu dir zurück – in noch schönerer Form.
Du musst eine Idee erst selbst annehmen, bevor du sie weitergeben kannst. Wenn du die Welt heilen willst, beginn bei dir. Du wirst glauben, dass du wirklich etwas verändert hast, wenn du siehst, wie andere davon profitieren. Dann verstehst du, was Geben bedeutet – und dass dein innerer Reichtum durch Teilen wächst.
Wenn dir etwas wichtig ist, dann teile es mit anderen – so verlierst du es nie. Was du vorher nicht als deins erkannt hast, wird durch das Geben zu deinem. Aber häng dich nicht an die äussere Form. Formen verändern sich, egal wie sehr du sie festhalten willst. Was bleibt, ist der Gedanke dahinter – und der ist ewig.
Gib mit Freude. Du kannst nur gewinnen. Gedanken werden durch Teilen stärker. Ideen wachsen, wenn du sie teilst – sie verschwinden nicht. Es gibt nicht "den Geber" und "den Empfänger" wie die Welt das denkt. Es gibt den, der gibt und dabei behält – und einen, der auch weitergeben wird. Beide gewinnen: Jeder erhält die Idee in einer Form, die für ihn passt.Was du scheinbar verlierst, ist immer weniger wert als das, was du zurückbekommst.
Denk daran: Du gibst immer nur dir selbst. Wer das versteht, findet die Idee von Opfer lächerlich. Er erkennt, wie viele Formen "Opfer" annehmen kann – und lacht auch über Schmerz, Verlust, Krankheit oder Tod. Er sieht: Hinter all dem steht nur eine verrückte Idee – Opfern – und in seinem liebevollen Lachen heilt sie.
Eine Illusion, die durchschaut wird, verschwindet. Wenn du Leid nicht akzeptierst, verschwindet der Gedanke von Leid. Dein Segen wirkt auf jeden, der leidet – wenn du erkennst, dass Leiden nur ein Irrtum ist. Alle Formen von Leid kommen aus dem Gedanken des Opferns. Und dieser Gedanke ist so absurd, dass er von klarem Denken sofort zurückgewiesen wird.
Du kannst in Wahrheit nie etwas opfern. Was wirklich wertvoll ist, kennt kein Opfer. Kommt dieser Gedanke doch auf, zeigt das nur, dass du dich geirrt hast – und dass es Zeit ist, das zu korrigieren. Dein Segen hilft dir dabei. Denn du hast ihn zuerst empfangen – und jetzt gehört er dir, damit du ihn weitergibst. Wo jemand sich selbst vergeben und gesegnet hat, haben Opfer und Leid keine Macht mehr.
Die Lilien, die dein Bruder dir schenkt, legst du auf deinen inneren Altar – zusammen mit denen, die du ihm gibst. Wer sollte Angst haben, auf so viel Heiligkeit zu schauen? Die grosse Angst vor Gott schmilzt dahin angesichts dieser Reinheit. Fürchte dich nicht, hinzuschauen. Du wirst eine Freude sehen, die alles Äussere verschwinden lässt – und stattdessen eine ewige Gabe hinterlässt, die nie aufhört, sich zu vermehren.
Jetzt sind wir in einem Gedanken vereint – denn Angst ist verschwunden. Vor dem Altar stehen wir gemeinsam: mit einem Gott, einem Vater, einem Schöpfer, einem Gedanken. Wir sind nicht getrennt von unserer Quelle, nicht fern von unserem Bruder. Alle sind wir eins – vereint in Unschuld – und wir geben, so wie wir empfangen haben. Der Name Gottes liegt auf unseren Lippen. Wenn wir nach innen schauen, sehen wir den Himmel – gespiegelt in der Liebe unseres Vaters.
Jetzt sind wir gesegnet – und jetzt segnen wir die Welt. Was wir gesehen haben, möchten wir teilen, überall. Wir wollen es leuchten sehen – in jedem Menschen. Wir möchten, dass es nirgendwo fehlt. Und um sicherzugehen, dass diese heilige Sicht bei uns bleibt, schenken wir sie jedem Blick. Denn dort, wo wir sie sehen, wird sie zu uns zurückkehren – in Form von Lilien auf unserem Altar, der ein Zuhause für die Unschuld ist, die in uns wohnt und uns ihre Heiligkeit schenkt.
Quintessenz
Du verlierst nie etwas, wenn du wahrhaft gibst – im Gegenteil: Dein Geben vermehrt das, was in dir lebendig ist. Indem du deinen Segen teilst, stärkst du dich selbst – denn alles, was du gibst, gibst du letztlich dir. Wahrer Reichtum liegt im Teilen von Gedanken, Liebe und Heiligkeit – nicht in der Form, sondern in der Essenz. Du kannst nie wirklich opfern – weil du immer dir selbst gibst.
Was, wenn eine einzige Frage dein ganzes Verständnis von "verlieren" und "geben" sprengen könnte?
Wem oder was gebe ich heute meinen Segen – ohne ihn zu verlieren, sondern zu vervielfachen?
Welche Lüge über Geben und Opfer darf jetzt wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen?
Was, wenn es keine Trennung gibt zwischen mir und dem, dem ich gebe?
Welche Form darf mein innerer Reichtum heute annehmen, um andere und mich selbst zu beschenken?
Wie wäre, wenn mein SEIN bereits ein Segen für die Welt ist – ohne dass ich etwas "tun" muss?
https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs

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