Lektion 133: Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen
- Francine Ackermann
- 13. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Wie du erkennst, was wirklich zählt – und warum jede Wahl alles verändert.
Manchmal ist es hilfreich, in der Lehre auf das Praktische zurückzukommen – besonders, wenn gerade etwas sehr Theoretisches durchgenommen wurde, das weit weg von bisherigen Erfahrungen wirkt. Genau das machen wir heute. Wir sprechen nicht von grossen Ideen, sondern davon, was du davon wirklich für dich nutzen kannst.
Du erwartest nicht zu viel vom Leben, sondern zu wenig. Wenn du dich zu körperlichen Dingen hingezogen fühlst – zu Besitz, zu Ansehen oder Erfolg, wie die Welt es definiert – lädst du Leid ein, nicht Freude. Der Kurs will dir nicht das wenige nehmen, was du hast. Und er will die kleinen Freuden der Welt nicht durch Fantasien ersetzen. Die Wahrheit ist: Es gibt in der Welt keine echte Erfüllung.
Heute schauen wir, wie du prüfen kannst, ob etwas wirklich erstrebenswert ist. Wenn es einfachen, klaren Kriterien nicht entspricht, ist es das Verlangen nicht wert. Du kannst die Regeln des Wählens nicht ändern. Und du kannst auch nicht bestimmen, zwischen was du wählst. Aber wählen musst du. Es ist klug, die Regeln zu kennen und zu wissen, was du wirklich wählst.
Es gibt nur zwei Optionen, auch wenn es so aussieht, als gäbe es viele. Der Rahmen ist klar. Es wäre lieblos, dir unendlich viele Möglichkeiten vorzugaukeln, nur um deine letzte Wahl zu verzögern. Du sollst direkt dorthin geführt werden, wo es nur eine echte Wahl gibt.
Ein weiteres wichtiges Gesetz: Es gibt keinen Kompromiss bei dem, was du bekommst. Deine Wahl bringt dir entweder alles – oder gar nichts. Deshalb ist es wichtig zu lernen, wie du das eine vom anderen unterscheiden kannst. Nur dann wirst du die bessere Entscheidung treffen.
Erstes Kriterium: Wenn etwas nicht ewig währt, ist es wertlos. Was nur vorübergehend ist, hat keinen echten Wert. Was vergeht, war nie wirklich da. Es täuscht dich mit einer Form, die dir gefallen mag – aber es ist nichts.
Zweites Kriterium: Wenn du jemand anderem etwas wegnimmst, verlierst du selbst. Wenn du sein Recht leugnest, hast du auch dein eigenes Recht verweigert. Dann kannst du nicht erkennen, was du wirklich besitzt. Wer nimmt, glaubt, er könne durch Verlust gewinnen. Aber Verlust bringt nur Verlust.
Drittes Kriterium: Warum ist die Wahl für dich wichtig? Was zieht dich an? Welchem Ziel dient sie? Genau hier täuscht das Ego am leichtesten. Es weiss selbst nicht genau, was es will, und zeigt dir ein geschöntes Bild, damit du glaubst, es sei harmlos.
Doch diese Maske ist dünn. Wer hinschaut, sieht, was wirklich dahintersteckt. Doch wer sich täuschen lassen will, sieht es nicht. Der Betrogene merkt nicht, dass er nur das Bessere verpasst hat – und glaubt, dem Ego einen Gefallen getan zu haben.
Auch wenn du das Ego verteidigen willst, wirst du dennoch die Schatten und den Rost bemerken. Du hältst die Fehler für deine eigenen und glaubst, sie machen dich wertlos. Wenn du weiter dem Ego folgst, hältst du "Sünde" für etwas anderes als ein Irrtum – und glaubst, du musst leiden.
Jetzt kommt das schwierigste Kriterium: Wenn du dich wegen deiner Wahl schuldig fühlst, hast du das Ziel des Ego gewählt. Dann denkst du, es gäbe mehr als zwei Optionen – und du siehst nicht, dass du in Wahrheit das Nichts gewählt hast.
Alle Dinge sind entweder wertvoll oder wertlos. Es gibt nichts dazwischen. Deshalb ist Wählen im Grunde genommen ganz leicht. Komplexität ist nur ein Schleier, der diese Wahrheit verdeckt. Was bringt dir das, wenn du es erkennst? Du kannst endlich klar und schmerzfrei wählen.
Der Himmel lässt nur den rein, der mit leeren Händen und offenem Geist kommt. Lass heute die Täuschungen los. Entscheide dich, nur das Wahre und Wertvolle wertzuschätzen.
Beginne deine beiden längeren Übungseinheiten von ja fünfzehn Minuten mit diesem Satz:
"Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen, und nur was einen Wert hat, suche ich,denn dieses nur verlange ich zu finden."
Empfange dann, was jeder empfängt, der frei und offen an die Himmelspforte kommt. Und wenn du merkst, du trägst wieder Lasten oder hast das Gefühl, du müsstest schwierige Entscheidungen treffen, sag dir einfach:
"Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen, denn das, was wertvoll ist, gehört mir."
Quintessenz
Lass dich nicht vom Schein blenden. Was nicht ewig ist, ist bedeutungslos. Wahre Wahl ist leicht, wenn du erkennst, dass es nur zwei Richtungen gibt: das Wahre oder das Nichts. Alles, was du aus Schuld, Angst oder Gier wählst, führt dich weg von dir. Was wirklich Wert hat, ist ewig – und gehört dir bereits.
Wenn du dich gerade festgefahren fühlst, verwirrt bist oder das Gefühl hast, nicht zu wissen, was wirklich zählt – hier ein paar Fragen, die dir neue Räume öffnen könnten:
Was, wenn ich bereits weiss, was wirklich Wert hat – und es nur wieder anerkennen darf?
Wenn das, was ich gerade will, vergehen kann – will ich es dann wirklich?
Wem gehört diese Schuld eigentlich – ist das wirklich meine?
Welche meiner Entscheidungen basieren auf der Idee, jemandem etwas wegnehmen zu müssen, um selbst zu gewinnen?
Was wäre möglich, wenn ich den Schleier der Komplexität ablegen würde – und einfach wüsste, was wahr ist?
https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs

Comments