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LEKTION 139: Ich will die Sühne* für mich akzeptieren

  • Autorenbild: Francine Ackermann
    Francine Ackermann
  • vor 6 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit

Die Wahrheit muss nicht gefunden werden – nur der Zweifel darf weichen, damit das wahre Sein wieder sichtbar wird.


*Im Kurs in Wundern bedeutet Sühne etwas völlig anderes als im traditionellen religiösen Kontext. Klassisch (z. B. Kirche) "Sühne" wird oft verstanden als "Wiedergutmachung durch Opfer oder Strafe" – also etwas, das du tun musst, um dich bei Gott "wieder gutzustellen". Kurs in Wundern Sühne ist die Korrektur eines Irrtums im Denken – nicht durch Leistung, sondern durch Erkenntnis. Sie bedeutet:- Ich akzeptiere, dass ich nie getrennt war.- Ich höre auf, an Schuld, Trennung und Mangel zu glauben. Kernidee Die Sühne ist die Einsicht, dass die Trennung von Gott nie wirklich passiert ist. Sie ist die Rückkehr zur Wahrheit, dass du unschuldig, ganz und vollkommen bist – so wie Gott dich erschaffen hat.

Das ist der Punkt, an dem unsere innere Suche endet. Denn hier entscheiden wir uns, uns selbst so anzunehmen, wie Gott uns erschaffen hat. Was ist Wahl anderes als Unsicherheit darüber, wer wir wirklich sind? Alle Zweifel kommen letztlich aus dieser einen Unsicherheit. Alle Fragen drehen sich im Kern nur um das: Was bin ich?


Wer stellt so eine Frage? Nur jemand, der vergessen hat, wer er ist. Nur wenn du dich selbst ablehnst, kann die Frage "Wer bin ich?" überhaupt ernst gemeint erscheinen. Jedes Lebewesen weiss eigentlich, was es ist. Von diesem inneren Wissen aus kann es alles andere erkennen.


Wenn du unsicher bist, wer du wirklich bist, täuschst du dich selbst – und zwar ziemlich massiv. Wenn du lebst, aber nicht weisst, wer du bist, ist das, als würdest du glauben, dass du eigentlich tot bist. Denn Leben bedeutet: du selbst zu sein. Also wer zweifelt da eigentlich? Was wird bezweifelt? Wen fragst du da – und wer sollte dir antworten?


Wenn du fragst "Was bin ich?", heisst das: du glaubst, etwas anderes zu sein als du wirklich bist. Aber wenn du lebst, kennst du bereits die Antwort – sonst wärst du gar nicht am Leben.Wenn du so tust, als wüsstest du es nicht, willst du einfach nur nicht das sein, was du wirklich bist. Du hast dein wahres Selbst angenommen – sonst würdest du nicht leben –,aber du hast ihm den Wert abgesprochen. Du hast dich entschieden, nicht mehr daran zu glauben.


Deshalb fühlst du dich manchmal so unsicher im Leben: Nicht weil du dich verändert hast, sondern weil du die Wahrheit über dich selbst ablehnst. Das ist der Punkt, wo die Sühne gebraucht wird. Dein wahres Selbst ist unverändert geblieben. Aber dein Geist ist gespalten – in einen Teil, der die Wahrheit erkennt, und einen, der sie leugnet. Tief innen weisst du: Du bist du. Aber du zweifelst daran. Doch du stellst dir nie die Frage, welcher Teil von dir eigentlich zweifelt – es kann nicht wirklich ein Teil von dir sein. Denn der Teil, der fragt, kennt die Antwort längst. Wenn er wirklich zu dir gehören würde, wäre es unmöglich, je Gewissheit zu finden.


Die Sühne heilt genau diesen absurden Gedanken: dass es möglich sei, sich selbst zu bezweifeln oder nicht zu wissen, wer man ist. Das ist reine Verrücktheit. Und trotzdem ist es genau die Frage, die die Welt überall stellt. Was sagt das über die Welt aus? Warum sollten wir diese Verrücktheit auch noch ernst nehmen?


Nichts von dem, was die Welt glaubt, ist wirklich wahr. Sie ist wie ein Zufluchtsort für alle, die behaupten, sich selbst nicht zu kennen. Und sie kommen immer wieder zurück – bis sie bereit sind, die Sühne anzunehmen und zu erkennen, dass es unmöglich ist, zu vergessen, wer man ist.

Du musst dich nur wieder annehmen. Denn wer du bist, steht fest – bei Gott und in deinem Innersten. Es gibt keinen echten Zweifel daran. Schon allein die Tatsache, dass du überhaupt fragst, zeigt, dass du an das Unmögliche glaubst – nämlich dass du nicht wissen kannst, was du bist. Aber das ist ein Widerspruch in sich. Solche Gedankenkreise lassen wir heute los.


Wir haben eine Aufgabe. Wir sind nicht hier, um den alten Wahnsinn weiterzudenken. Unser Ziel ist klar. Es geht nicht nur um unser eigenes Glück – wenn wir annehmen, wer wir sind, dann erinnern wir auch andere daran, wer sie sind. Wenn du deine Mitmenschen in Liebe betrachtest, erkennst du, dass sie Teil von dir sind – und du von ihnen.


Das lehrt uns die Sühne: Gottes Sohn ist eins – auch wenn er glaubt, vergessen zu haben, wer er ist. Heute geht es darum, die Wahrheit über dich zu akzeptieren. Nicht um dich zu verändern – sondern um mit Freude den Weg in Gottes Liebe zu gehen. Nur das wird von dir erbeten. Und nur das wollen wir heute tun.


Heute früh und heute Abend nehmen wir uns je fünf Minuten Zeit, um uns an unsere Aufgabe zu erinnern:


Ich will die Sühne für mich akzeptieren, denn ich bleibe so, wie Gott mich schuf.


Diese Wahrheit haben wir nicht verloren. Gott hat sie uns gegeben, als er uns erschuf – und wir können sie uns gegenseitig ins Gedächtnis rufen. Denn alle Geister sind eins. In uns ist das Wissen, wie kostbar unsere Mitmenschen wirklich sind, wie sehr wir mit ihnen verbunden sind, und wie sehr Gottes Liebe uns alle umfasst.


Heute erinnern wir uns stündlich an unseren Entschluss. Wir legen alle ablenkenden Gedanken beiseite. Ein paar Minuten lang reinigen wir unseren Geist von dem Nebel,den die Welt über uns legen will. Und wir erkennen, wie dünn diese Schleier sind.

Dann sagen wir:


Ich will die Sühne für mich akzeptieren, denn ich bleibe so, wie Gott mich schuf.



Quintessenz

Du hast nie aufgehört zu sein, wer du wirklich bist – ein Ausdruck von Gottes Liebe. Die Idee, du könntest das vergessen oder in Zweifel ziehen, ist die Wurzel allen inneren Konflikts. Die Sühne bedeutet: Ich nehme an, dass ich bereits vollständig bin – so, wie ich geschaffen wurde. Nicht kaputt, nicht verloren – sondern ganz.



Was, wenn du gar nicht herausfinden musst, wer du bist, sondern nur aufhören darfst, zu glauben, dass du es vergessen hast? Was würde sich verändern, wenn du dir erlaubst, dich wiederzuerkennen – jenseits aller Geschichten, Zweifel und Rollen?


  • Was wäre, wenn ich nie falsch gewesen wäre?

  • Wem gehört eigentlich dieser Zweifel an meinem Sein – und kann ich ihn jetzt zurückgeben?

  • Wenn ich wüsste, wer ich wirklich bin – was würde ich dann wählen?

  • Was, wenn mein grösster Irrtum einfach ein Missverständnis war?

  • Welches Geschenk bin ich, das ich bisher nicht anerkannt habe?


https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs



Ein Waldweg aus goldenem Licht führt durch dichte Bäume zu einem leuchtenden, unberührten Baum in einer stillen Lichtung – Symbol für Einheit und Unschuld.
Ein goldener Pfad durch den Wald endet bei einem strahlenden Baum in stiller Klarheit – Sinnbild für das Erinnern an Einheit, Wahrheit und inneren Frieden.

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