Lektion 138: Der Himmel ist die Entscheidung, die ich treffen muss
- Francine Ackermann
- 18. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Der Himmel ist keine ferne Hoffnung, sondern die klare Wahl, die wir in jedem Moment treffen können – jenseits aller Gegensätze, jenseits von Angst und Illusion, wenn wir bereit sind, die Wahrheit als das Einzige anzuerkennen, was wirklich ist.
In dieser Welt scheint der Himmel eine Wahl zu sein, weil wir denken, wir könnten zwischen verschiedenen Alternativen entscheiden. Wir glauben, alles hat ein Gegenteil – und wir wählen das, was wir wollen. Wenn es also den Himmel gibt, muss es auch eine Hölle geben – so haben wir gelernt zu denken.
In Wirklichkeit hat das, was Gott erschaffen hat, kein Gegenteil. Aber in dieser Welt glauben wir, dass das Normale Gegensätze hat. Deshalb sieht es so aus, als müssten wir die Hölle aufgeben, um den Himmel zu wählen. Doch das ist ein Missverständnis. Die Wahrheit Gottes kann hier erst erkannt werden, wenn sie in einer Form auftaucht, die wir verstehen können. Wenn wir Angst vor der Wahrheit haben, lassen wir sie nicht zu. Wahrheit braucht Offenheit – nicht Widerstand.
Wählen hilft uns, aus diesem scheinbaren Durcheinander auszusteigen. Wenn du dich entscheidest, richtest du deine Zeit und Energie auf ein Ziel. Wenn du dich nicht entscheidest, vergeudest du beides. Dann passiert einfach – nichts.
Du denkst vielleicht, du hättest tausend Auswahlmöglichkeiten – aber in Wahrheit gibt es nur eine Wahl. Und selbst die ist eigentlich keine. Lass dich nicht von all den kleinen Entscheidungen verwirren – es geht um eine einzige Sache. Und wenn du sie erkennst, merkst du: Es gab gar keine Alternative. Die Wahrheit ist die Wahrheit. Punkt.
Wählen hängt damit zusammen, was du gelernt hast. Aber die Wahrheit kann man nicht wirklich lernen – man kann sich nur wieder daran erinnern. Wenn du dich erinnerst, kannst du sie annehmen. Und wenn du sie annimmst, erkennst du sie. Doch dieses Erkennen ist mehr, als was wir in diesem Kurs üben. Unser Ziel hier ist, dir zu zeigen, wie du dorthin kommst – was diese Ziele sind und was sie dir bringen. Was du wählst, zeigt, was du über dich selbst glaubst – wer du bist und was du brauchst.
In dieser verrückten, komplizierten Welt sieht der Himmel aus wie nur eine von vielen Möglichkeiten. Aber von allen Dingen, die du je versucht hast zu wählen, ist das die einfachste und wichtigste Entscheidung. Sie ist wie ein Schlüssel – wenn du sie triffst, lösen sich alle anderen Entscheidungen von selbst auf. Wenn du alle anderen Wahlen triffst, aber diese eine nicht, bleibt alles kompliziert. Denn alle anderen Entscheidungen verbergen nur diese eine – sie sehen nur verschieden aus. Hier liegt die letzte und wichtigste Wahl: Willst du die Wahrheit annehmen – oder nicht?
Heute denken wir darüber nach, wie Zeit uns helfen kann, die richtige Wahl zu treffen. Denn genau dafür wurde Zeit gemacht. Früher hast du Zeit benutzt, um zu zeigen, dass die Hölle echt ist – dass Hoffnung enttäuscht wird und dass alles Leben am Ende stirbt. So als gäbe es nur Frieden im Tod, weil sich dort alle Gegensätze auflösen. Und so wurde die Erlösung mit dem Tod verwechselt – weil man dachte: Frieden heisst, das Leben hört auf.
Diese verrückten Gedanken können tief im Innern wirken, ohne dass man es merkt. Sie machen Angst – so viel Angst, dass man sich sogar vor der Rettung schützen will. Dann denkt man, man müsse vor dem Himmel geschützt werden – und wehrt sich gegen die Wahrheit. Diese Art von Wahl passiert heimlich, im Hintergrund – ohne Fragen, ohne Nachdenken.
Den Himmel kannst du nur bewusst wählen. Aber das geht nur, wenn du beide Möglichkeiten wirklich siehst und verstehst. Alles, was noch im Dunkeln liegt, muss ans Licht – damit du es neu anschauen kannst, diesmal mit Hilfe des Himmels. Frühere Irrtümer dürfen jetzt berichtigt werden – und die Wahrheit zeigt, dass sie eigentlich nie wirklich waren. Dann haben sie keine Kraft mehr. Du brauchst sie nicht mehr zu verstecken, weil du erkennst: Sie bedeuten nichts.
Wenn du bewusst den Himmel wählst, hörst du auf, Angst vor der Hölle zu haben. Du kannst nichts wirklich wählen, wenn du eine Sache gar nicht richtig sehen kannst. Aber wenn du klar siehst, dass das eine dir Frieden bringt und das andere nur Schuld und Schmerz, wer würde dann zögern? Also – warum sollten wir diese Wahl heute nicht treffen?
Wir wählen heute früh den Himmel. Wir nehmen uns fünf Minuten Zeit, um sicher zu sein, dass wir richtig gewählt haben. Wir merken: Wir wählen zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was nur so tut, als wäre es echt. Das, was so tut als ob, ist durchsichtig und schwach, wenn es dem Licht begegnet. Es macht keine Angst mehr. Was früher bedrohlich und böse aussah, braucht Dunkelheit, um Angst zu machen – aber jetzt sehen wir: Es war nur ein harmloser Irrtum.
Bevor wir heute Abend schlafen gehen, erinnern wir uns noch einmal an unsere Wahl. Auch tagsüber haben wir sie immer wieder kurz bestätigt – ganz still, jede Stunde einmal. Und zum Schluss sagen wir noch einmal:
Der Himmel ist die Wahl, die ich treffen muss. Ich wähle ihn jetzt. Ich bleibe dabei, denn das ist das Einzige, was ich wirklich will.
Quintessenz
Tief in uns wissen wir: Es gibt nur eine wirkliche Wahl – die für den Himmel, für die Wahrheit, für das, was bleibt. Alles andere sind nur Ablenkungen. Wenn wir aufhören, in Gegensätzen zu denken, wird klar: Die Wahl ist einfach. Und sie verändert alles.
Was, wenn der Himmel nicht irgendwann passiert, sondern etwas ist, das du jetzt wählen kannst? Was, wenn es nie um richtig oder falsch ging, sondern nur darum, ob du bereit bist, das zu empfangen, was jenseits von Angst, Zweifel und alten Geschichten liegt?Wenn alle Wahlen in Wahrheit auf eine einzige hinauslaufen – welche würdest du heute treffen?
Was hindert mich wirklich daran, den Himmel jetzt zu wählen – und ist das überhaupt meins?
Wie viel Leichtigkeit könnte ich haben, wenn ich nicht mehr glauben müsste, dass es schwer ist, klar zu wählen?
Welche Illusion halte ich für real, um zu vermeiden, was wirklich ist?
Was wäre, wenn ich heute alles loslassen würde, was mich glauben lässt, ich hätte keine Wahl?
Welche Botschaften zeigt mir mein Körper, die mir helfen, klarer zu erkennen, was ich glaube?
Wenn der Körper Ausdruck des Geistes ist – und zugleich ein Spiegel für unbewusste Glaubenssätze –, wie kann ich ihn liebevoll fragen, was mein Geist gerade gewählt hat?
https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs

Comments