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Lektion 134: Lass mich die Vergebung wahrnehmen, wie sie ist

  • Autorenbild: Francine Ackermann
    Francine Ackermann
  • 14. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Echte Vergebung besteht darin, zu erkennen, dass nichts wirklich Schlimmes geschehen ist – und dadurch innere Freiheit von Schuld möglich wird.


Wir schauen uns heute nochmal genau an, was Vergebung wirklich bedeutet. Viele sehen sie als eine Art Opfer: Man gibt seinen berechtigten Ärger auf und tut so, als ob alles okay ist – obwohl es das nicht ist. Das wirkt fast wie eine Verrücktheit. Aber das ist nicht gemeint.


Vergebung bezieht sich nicht auf das, was wirklich ist – also nicht auf die Wahrheit. Sie ist nur für das da, was falsch ist: Illusionen. Gottes Wahrheit braucht keine Vergebung, sie ist rein und liebevoll. Was soll daran vergeben werden?


Schwierigkeit entsteht, weil du denkst, du müsstest die Wahrheit vergeben. Dabei geht’s nur darum, Illusionen loszulassen – also das, was nicht echt ist.


Wenn du glaubst, Sünde ist real, wirkt Vergebung wie Selbstbetrug. Als ob man das Böse gutheisst oder sich selbst etwas vormacht.


So gesehen wird Vergebung sogar zur Bestätigung der Schuld. Wer "vergibt", glaubt trotzdem noch an die Schuld – und verurteilt damit doppelt.


Aber wenn du erkennst, dass Sünde nicht real ist, wird Vergebung ganz leicht. Sie nimmt Illusionen nicht ernst und bringt sie einfach zur Wahrheit. Und dort lösen sie sich auf.


In dieser Welt steht Vergebung für die Wahrheit. Sie durchschaut alle Formen der Täuschung. Sie hört das innere Schreien der Schuld, aber bleibt ruhig und sagt nur: "Das ist nicht wahr."


Ihre Kraft liegt in der Ehrlichkeit: Sie sieht Illusionen als das, was sie sind. Dadurch öffnet sie den Weg zur Wahrheit und nimmt dir die Last.


Der einfachste Weg zu echter Vergebung: Wenn du jemanden für etwas beschuldigst, frage dich: "Würde ich mich dafür anklagen?" Wenn ja – schau nochmal hin.


So erkennst du neue Wahlmöglichkeiten, bleibst frei von Schuld und erfährst deine wahre Unschuld. Vergebung ist die Brücke zwischen Illusion und Wahrheit – zwischen Schuld und Freiheit.


Über diese Brücke bringst du deine Albträume in die Wahrheit. Du erkennst, dass sie nie wirklich waren – und kannst aufatmen.


Du musst nichts bekämpfen. Du brauchst keine Mauern, keine Rüstung, keine Verteidigung mehr. Du wirst leicht, und dein Weg wird zum Licht für andere.


Vergebung braucht Übung. Die Welt versteht sie nicht. Sie ist der Realität deines Wesens näher als alles, was du hier lernen kannst.


Heute üben wir Vergebung mit einem Lehrer, der sie versteht. Gib zwei Mal am Tag je 15 Minuten, um mit ihm zu sein. Bitte ihn:


"Lass mich die Vergebung wahrnehmen, wie sie ist."


Denke dann an jemanden, den du für etwas beschuldigst. Zähle innerlich auf, was du ihm vorwirfst – und frage dich bei jedem Punkt:


"Würde ich mich dafür verurteilen?"


Lass dann alle diese Gedanken los. Wenn du ehrlich geübt hast, wirst du Erleichterung spüren – eine Last fällt von dir ab.


Übe den ganzen Tag über. Sag dir oft:


"Lass mich die Vergebung wahrnehmen, wie sie ist. Würde ich mich dessen anklagen? Ich will mir diese Kette nicht anlegen."


Denk immer daran:

Niemand leidet allein. Und niemand kommt allein in den Himmel.



Quintessenz


Vergebung bedeutet nicht, etwas "Schlechtes" zu übersehen, sondern zu erkennen, dass es nie wirklich geschehen ist. Sünde ist eine Illusion – und Vergebung ist der Weg zurück zur Wahrheit und zur Freiheit. Nur was nicht real ist, kann vergeben werden. Und wer vergibt, befreit sich selbst.



Wenn du feststeckst in Wut, Schuld oder Groll – frag dich nicht, was der andere getan hat. Frag dich lieber etwas, das dich befreit:


  • Was, wenn es nichts zu vergeben gibt, weil nichts wirklich passiert ist?

  • Welche Lüge habe ich über Schuld geglaubt, die ich jetzt loslassen kann?

  • Wem gehöre ich, wenn ich an Schuld festhalte – mir oder der Illusion?

  • Welche Freiheit wäre möglich, wenn ich mich selbst nicht länger anklage?

  • Was würde ich wahrnehmen, wenn ich bereit wäre, die Illusion aufzugeben?


https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs



Eine lichtdurchflutete Szene zeigt eine Person in weissem Gewand, die barfuss über eine leuchtende Brücke geht. Links dunkle Schatten, Ketten und eine abgelegte Rüstung, rechts Weite und goldenes Licht. Über der Szene schwebt eine Feder.
Ein Mensch auf dem Weg von Dunkelheit ins Licht – sinnbildlich für die Kraft der Vergebung, die Schuld auflöst und Leichtigkeit schenkt.

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