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Heldenstellung – Vira Bhadrasana: Vom falschen Helden zur echten Kraft

Francine Ackermann

Aktualisiert: 6. März


Vira Bhadrasana oder Heldenstellung "So Nicht"

WARNUNG: Mach diese Asana nie so, wie die beiden Personen sie vormachen!


Wenn ich an die Heldenstellung – Vira Bhadrasana – denke, sehe ich oft die Bilder vor mir, die in Büchern oder online kursieren. Menschen, die sich stolz als "Heldin" präsentieren, aber ihre Haltung sagt eher: "Ich bin überfordert". Schon bei diesem Anblick stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Zum Glück hat keiner meiner Schülerinnen jemals die Heldenstellung so ausgeführt – zumindest nicht lange, denn bei mir wird korrigiert!


Warum Bilder so mächtig sind – auf der Yogamatte und im Alltag

Bilder haben eine unglaubliche Macht: Sie pflanzen sich oft schneller und tiefer in unser Gehirn ein als Worte. Das kann inspirierend sein, birgt aber auch Risiken – besonders bei Yoga-Übungen. Wer sich unbedacht an fehlerhaften Abbildungen (wie dem Titelbild dieses Blogs) orientiert und alleine, ohne geschulte Anleitung, übt, übernimmt oft unbewusst falsche Muster. Solche kleinen "Fehler" können sich einschleichen und langfristig zu grossen Problemen führen – hier Fuss-, Knie-, Rücken- oder Nackenschmerzen.


Das zeigt, wie wichtig es ist, mit geschulter Anleitung zu üben. Denn Yoga ist mehr als nur Form – es ist auch Funktion. Eine Haltung, die nicht korrekt resp. koordiniert ausgerichtet ist, verliert ihren Sinn, und der Körper trägt die Konsequenzen.


Das Bewusstsein für die Kraft von Bildern ist jedoch nicht nur auf die Yogamatte beschränkt. Auch im Alltag beeinflussen uns visuelle Eindrücke, sei es in den Medien, in der Werbung oder durch Social Media. Deshalb lohnt es sich, immer wieder innezuhalten und zu prüfen:


Was nehme ich auf?

Was will ich wirklich verinnerlichen?


Auf der Yogamatte bedeutet das: Schaffe dir eine achtsame Praxis – nicht nur mit dem, was du siehst, sondern vor allem mit dem, was du spürst. Im Alltag heisst es, Bilder bewusst zu hinterfragen und die eigenen inneren Heldenbilder zu stärken.


Ja, Yoga kann gefährlich sein

Das klingt vielleicht provokativ, aber ich erinnere mich an ein Buch mit der Hauptaussage: Yoga sei gefährlich (den genauen Buchtitel weiss ich nicht mehr). Damals war ich entsetzt und zeigte es meiner Lehrerin. Sie erklärte mir jedoch, dass falsche Ausführungen tatsächlich Gefahren bergen können. Diese Einsicht gebe ich seit zwanzig Jahren in meinen eigenen Kursen weiter – nicht, um Angst zu schüren, sondern um ein Bewusstsein zu schaffen, wie kraftvoll und wohltuend Yoga sein kann, wenn man es richtig macht.


Der Unterschied zwischen Held und "Held"

Lass uns die Heldenstellung genauer anschauen. Stell dich mal so in die Haltung, wie du sie auf dem Bild von diesem Blog siehst: Das vordere Knie ragt weit über das Sprunggelenk hinaus, der Oberkörper ist nach vorne gelehnt, das Becken kippt ins Hohlkreuz, die Füsse knicken ein, das Kinn ist vorgeschoben. Wie fühlt sich das an? Wahrscheinlich alles andere als heldenhaft.


Jetzt korrigiere dich:

  1. Zieh dein Knie zurück, bis es genau über deinem Sprunggelenk steht.

  2. Richte deinen Rumpf auf, sodass er über deinem Becken zentriert ist. Achtung Hohlkreuz! Rolle dein Becken leicht ein: Stell dir vor, du ziehst dein Schambein im Kreisbogen nach vorne-oben und dein Kreuzbein im Kreisbogen nach hinten-unten.

  3. Deine Füsse sollten weder abknicken noch einen Hohlfuss machen

  4. Der Kopf ist leicht eingerollt, der Blick gerade aus, so dass der Nacken schön lang bleibt.


Und jetzt? Fühl mal hinein. Spürst du die Stabilität? Die Kraft? Das ist der Moment, in dem du merkst, wie sich ein echter Held oder eine echte Heldin anfühlt. Du stehst stark, zentriert und aufrecht. Den Unterschied spürst du sogar in deinen Augen!


Held sein – nicht nur körperlich

Die Heldenstellung ist mehr als nur eine körperliche Übung. Sie lädt uns ein, die eigene innere Stärke zu spüren und nach aussen zu tragen. Doch dafür braucht es die richtige Ausführung – im Körper und im Geist. Wenn wir in dieser Haltung unsere Stabilität und Balance finden, werden wir auch im Alltag kraftvoller auftreten können.


Die Symbolik der Heldenstellung

Die Heldenstellung trägt eine tiefere Symbolik in sich, die ich in meinen Kursen gerne weitergebe. Es geht nicht nur um Stärke, Aufrichtung und innere Klarheit.


Neugierig geworden? Dann melde dich zu einem meiner Kurse an und erlebe, wie die Heldenstellung nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist stärkt.


Yoga ist ein Geschenk – wenn wir es mit Achtsamkeit und Bewusstsein praktizieren.


Und die Heldenstellung?

Sie erinnert uns daran, wie viel Heldenkraft in uns steckt, wenn wir sie richtig entfalten und zulassen.

 
 
 

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