Lektion 151: Alle Dinge sind ein Echo der Stimme für Gott
- Francine Ackermann
- 31. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Der Weg führt vom irreführenden Urteil der Sinne zur klaren Erkenntnis durch die Stimme Gottes, die jenseits von Illusion, Schuld und Körperlichkeit allein das Wahre bezeugt.
Niemand kann wirklich urteilen, wenn er nicht alle Fakten kennt. Was du Urteil nennst, ist meist nur eine Meinung – geformt aus Unsicherheit und Unwissen. Wenn jemand ganz sicher wirkt, versteckt er damit oft seine inneren Zweifel. Er verteidigt sein Urteil stark, gerade weil er sich innerlich unsicher fühlt.
Du zweifelst kaum an der Welt, wie du sie siehst. Was deine Augen zeigen, nimmst du einfach so hin. Du fragst auch nicht, warum du ihnen glaubst – obwohl du eigentlich weisst, dass deine Sinne oft täuschen. Wenn du kurz innehältst, erinnerst du dich vielleicht an viele Male, in denen sie falsch lagen. Warum also blind vertrauen? Vielleicht nur, weil du deinen eigenen Zweifel verbergen willst – mit scheinbarer Sicherheit.
Wie willst du also urteilen? Dein Urteil basiert auf dem, was deine Sinne dir zeigen. Doch das ist oft sehr unzuverlässig. Und trotzdem verlässt du dich darauf, um die Welt zu beurteilen. Du glaubst, was du siehst und hörst, sei wirklich. Du meinst, du kannst mit deinen Händen die Wahrheit berühren. Aber das ist ein begrenztes Verstehen – weniger echt als das, was die Stimme Gottes dir sagt.
Ist das wirklich ein Urteil? Du wurdest schon oft aufgefordert, nicht zu urteilen – nicht weil du das nicht darfst, sondern weil du es gar nicht kannst. Du glaubst eher den falschen Urteilen des Ego. Es bringt deine Sinne dazu, dir zu zeigen, dass du schwach, ängstlich, schuldig und wertlos bist.
Das Ego redet von dir – und meint damit sich selbst. Es behauptet, du seist all das – schwach, schlecht, schuldig. Und du glaubst es. Aber tief drin ist das Ego selbst unsicher und zweifelt an dem, was es sagt. Was es an dir verurteilt, spiegelt seine eigene Verzweiflung.
Hör nicht auf das Ego. Die "Beweise", die es dir zeigt, sind falsch. Und du glaubst ihnen nur, weil du die Zweifel nicht spüren willst, die sogar das Ego nicht loswird. Du meinst: Wenn du seine Beweise infrage stellst, zweifelst du an dir selbst.
Doch wenn du lernst, diese falschen Beweise zu hinterfragen, kannst du dich wiedererkennen. Nur die Stimme Gottes soll für dich entscheiden, woran du glauben willst. Sie sagt dir nicht, dass du deinen Bruder nach dem beurteilen sollst, was du siehst oder hörst. Sie sieht über all das hinweg – über die Täuschung. Sie sieht nur das, was Gott liebt. Und in ihrem Licht verschwindet jedes Bild, das das Ego über dich gemacht hat.
Lass Gottes Stimme dir sagen, wer du wirklich bist. Sie kennt keine Zweifel, denn sie beruht auf echter Gewissheit. Christus zweifelt nie an sich. Die Stimme für Gott feiert seine Unschuld. Wer so gesehen wird, erkennt, dass Schuld Unsinn ist – und lässt das Spiel mit der Sünde los. Er hört nicht mehr auf den Körper – nur noch auf das Licht von Christus.
So sieht Gott dich. Vertraue seiner Sicht auf dich – sie ist ein Zeugnis deiner wahren Schönheit. Was bedeutet da noch der Körper, wenn du Gottes Herrlichkeit in dir trägst? Kein Flüstern des Ego kann dich da noch erreichen. Nichts kann dich überzeugen, dass du schuldig bist. Lass ihn auch alles beurteilen, was dir im Leben passiert. Seine Sicht bringt dich näher zur Wahrheit und überbrückt die Kluft zwischen Schein und Wirklichkeit.
Er wird jeden falschen Glauben an Schmerz und Verlust auflösen. Er zeigt dir, was dahinterliegt – das sanfte, liebevolle Gesicht von Christus. Du wirst erkennen: Nur Gutes kann dir begegnen, denn du bist von Gott geliebt. Er zeigt dir in allem die eine wichtige Lektion.
Er wählt aus jeder Erfahrung das Wahre aus und ignoriert das Unwirkliche. Er sieht alles aus einem einzigen, sicheren Blickwinkel – vereint und klar. Und du wirst die Liebe hinter dem Hass erkennen, das Beständige im Wandel, das Reine selbst im scheinbar Unreinen – und nur Gottes Segen in der Welt.
Das ist deine Auferstehung. Dein wahres Leben ist nicht Teil dieser Welt oder deines Körpers. Es ist heilig, wie du selbst, und jenseits aller Illusionen. In allem spricht die Stimme Gottes nur von dir und deinem Schöpfer. Und so wirst du Christus in allem erkennen und nur noch Gottes Stimme hören.
Heute üben wir still – ausser am Anfang. Sag den Leitgedanken langsam zu Beginn deiner Zeit mit Gott. Dann lausche in Gedanken – ganz still – auf ihn, der Wahrheit in deinen Gedanken erkennt. Er hilft dir, aus jedem Gedanken die Illusion herauszufiltern und dir nur das Wahre zurückzugeben.
Gib ihm deine Gedanken. Er verwandelt sie in Wunder – Zeichen von Ganzheit und Glück. Jeder Gedanke wird geheilt, gereinigt von dem, was nicht wahr ist. Was bleibt, ist ein klarer Gedanke – vollständig und rein – bereit, überall seine Wahrheit zu teilen.
Nimm dir morgens 15 Minuten und abends noch einmal 15 Minuten für diese stille Übung. Dein Dienst an Gott beginnt, wenn deine Gedanken klar geworden sind. So wirst du selbst zum Lehrer – ein Lehrer der Heiligkeit Gottes. Alle werden zuhören, wenn du sprichst – denn du wirst sprechen mit der Stimme Gottes. Und sie werden deine geheilten Gedanken mit dir teilen.
Das ist deine Osterzeit. Du legst jetzt die Lilien nieder – reine, weisse Zeichen der Unschuld – anstelle der alten Bilder von Schuld und Tod. Durch deine innere Wandlung wird auch die Welt verwandelt – sie ist nun befreit von Schuld und erfüllt von Freude. Jetzt erhebt sich dein Geist – wie neu geboren – in Dankbarkeit zu dem, der dir deinen klaren, gesunden Geist zurückgegeben hat.
Und jede Stunde wollen wir uns an ihn erinnern – den Erlöser. Mit unserem Dank vereinigt sich die Welt mit uns. Sie nimmt unsere heiligen Gedanken an, die der Himmel gesegnet hat. Jetzt beginnt unser wahrer Gottesdienst: Die Botschaft der Wahrheit über die ganze Welt zu tragen – dass es keine Illusionen mehr gibt und Gottes Frieden allen gehört.
Quintessenz
Wahres Erkennen ist nicht durch die Sinne möglich, da diese vom Ego gelenkt werden und nur das widerspiegeln, was es selbst glaubt. Alle Urteile, die daraus entstehen, sind Projektionen von Schuld, Angst und Trennung. Erst die Stimme Gottes durchdringt diese Täuschung und offenbart die unschuldige, heilige Wirklichkeit jenseits des Körpers. In der Ausrichtung auf diese innere Stimme wird ein neues Sehen möglich – frei von Urteil, begründet in Liebe, und getragen von Gewissheit.
Fragen für mehr Klarheit jenseits von Urteil und Illusion
Was wäre möglich, wenn das, was die Sinne zeigen, nicht die Wahrheit ist?
Wozu dient das Urteil des Ego, wenn es letztlich nur sich selbst verurteilt?
Wie viel Leichtigkeit könnte entstehen, wenn die Stimme Gottes lauter wäre als die des Egos?
Welche neue Realität wäre wählbar, wenn alle bisherigen "Beweise" infrage gestellt würden?
Wenn nur Liebe und Unschuld wahr sind – was ist dann alles nicht real, was bisher geglaubt wurde?
https://lektionen.acim.org/de Hier findest du die offizielle deutsche Seite zum Kurs

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